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Hochwasser 2024 – Das vergangene Wochenende gemeinschaftlich bewältigt! Ein Riesendank an alle Einsatzkräfte und Helfer!
icon.crdate07.06.2024
Mühlhausen i.T. - Hochwasser 2024 - Rückblick und Dank!
Vergangenes Wochenende wurde das Filstal, und damit insbesondere auch Mühlhausen im Täle, in einer bisher noch nicht gekannten Heftigkeit von einem dauerhaften Starkregenereignis – und in dieser Folge mit einer ungekannten Hochwasserlage – getroffen.
Mit vorsorglichem Blick auf die amtliche Wetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes war bereits in der Nacht auf Freitag erkennbar, dass es zu Dauerregen und Hochwasser kommen wird. Mit diesem Kenntnisstand konnten Verwaltung, Bauhof und die Freiwillige Feuerwehr Mühlhausen schon früh wertvolle Vorarbeiten leisten. Die Stabsarbeit in der Verwaltung wurde vorbereitet, Eisenstangen, Befestigungsmaterial, Holzdielen und Sandsäcke konnten vorab organisiert und bereitgestellt werden. Einlaufschächte und sonstige Abläufe wurden noch kontrolliert und ggf. freigemacht. Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr waren dementsprechend in Alarmbereitschaft.
Wie angekündigt, setzte der Dauerregen ein, durch welchen die Pegelstände der Fils und ihrer Zulaufbäche sehr schnell anstiegen. In den Abendstunden am Freitag, 31. Mai 2024, wurde dann der Vollalarm ausgelöst, wodurch sämtliche Maßnahmen des Hochwasseralarm- und Einsatzplans ergriffen wurden. In gegebener Priorisierung und mit der gebotenen Ruhe und Entschlossenheit konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehr alle anvisierten Sicherungs- und Leitmaßnahmen abarbeiten. Durch das hochprofessionelle Abarbeiten der unterschiedlichen Lagen war die Feuerwehr ergänzend in der Lage, einzelnen Betroffenen ebenfalls Hilfeleistung zur Verfügung zu stellen, sei es durch Arbeitskraft oder Material.
Schwerpunkte dabei waren natürlich die umliegenden Bereiche der Fils, die Bachzuläufe wie das Eselbächle, der Todtsburgerbach sowie das Buchbächle und auch der Hohlbach. Während die Wasserpegel der Gewässer im Laufe der Zeit über die Ufer getreten waren, konnte die Feuerwehr durch Leitmaßnahmen das Gewässer trotz Überschwemmung unschädlich ableiten und damit von Häusern abhalten. Sandsackbarrieren halfen dabei, Häuser, Schuppen und Garagen vor schlimmerem Hochwasser zu schützen. Hilfreich waren dabei aber auch die Sicherungsmaßnahmen der einzelnen Hausbesitzer und Anwohner, welche ihren wesentlichen Beitrag dazu geleistet hatten, ihr Hab und Gut selbst zu sichern – sei es durch eigene Barrieren oder Wasserpumpen.
Nicht zu verhindern war, dass im Laufe der Zeit der Grundwasserspiegel weiter anstieg und dadurch viele Keller vollliefen. Hier half nur noch ein Abpumpen; sofern möglich mit eigenen Wasserpumpen, aber auch mit Pumpen, die durch die Feuerwehr bereitgestellt wurden. Sogar im Keller des Rathauses und im Luftschutzbunker mussten die Einsatzkräfte eindringendes Grundwasser so weit wie möglich bekämpfen.
Alles in allem konnten die Schäden in Mühlhausen i.T. jedoch so gering wie möglich gehalten werden, wobei einzelne Betroffene sicher größere Schäden erlitten hatten. Grundsätzlich mussten wir uns über Evakuierungen keine Sorgen machen. Menschen kamen Gott sei Dank nicht zu Schaden.
Dass die Gemeinde Mühlhausen i.T. eher mit einem dunkelblauen Auge davonkam, ist den vielen Hilfskräften zu verdanken. Ganz vorne weg waren die Kameradinnen und Kameraden unserer Freiwilligen Feuerwehr aktiv, die in ungeheuerlichem Kraftakt über mehrere Tage hinweg Unglaubliches geleistet haben. An Schlaf war sicher nicht zu denken. Die Arbeiten waren im Laufe der Stunden immer mehr kräftezehrend. Ein herzliches Dankeschön nochmals an dieser Stelle.
In diesem Zuge kann durchaus auch dem Krisenstab im Landratsamt, THW und Polizeivollzugsdienst sowie den Rettungsdiensten ein großes Dankeschön ausgesprochen werden. In solch einer angespannten Lage agierten alle Beteiligten mit größtmöglicher Klarheit und der erlernten Professionalität. Ohne das Zusammenwirken wäre eine Bewältigung der Lage nicht ohne Weiteres machbar gewesen.
Dieser Dank und das große Lob gebührt aber auch den Einsatzkräften aus Gruibingen, Drackenstein und Hohenstadt. Mit ihrer Unterstützung konnten tausende Sandsäcke befüllt werden, auch über die Nachtstunden hinweg. Dies hat die Einsatzkräfte vor Ort enorm entlastet, so dass man sich auf das Wesentliche im Ort konzentrieren konnte. Dies ist ein weiteres positives Beispiel von interkommunaler Zusammenarbeit und innerhalb der Blaulichtfamilien ein verlässliches Miteinander.
Besonders hervorheben dürfen wir aber auch die vielen Bürgerinnen und Bürger, die aktiv mit angepackt hatten, die mitgeholfen hatten, Sandsäcke zu schleppen und zu verlegen. Die Menschen, welche mitgeholfen hatten, die Sicherungsmaßnahmen einzurichten und teilweise auch Gerät und Material zur Verfügung stellten. Eine große Unterstützung waren auch die vielen Helfer, die unsere Einsatzkräfte mit Getränken und insbesondere mit Verpflegung versorgt hatten. Dies war sicher eine große Hilfe und Motivation, das Beste zu geben.
Manchmal, wenn der Alltag gemütlich vor sich hin geht, ist von dem gesellschaftlichen Zusammenhalt vielleicht eher weniger zu spüren, aber in einer solchen Krisensituation hat sich gezeigt, dass die Menschen doch füreinander da sind. Es ist wichtig, nach dem Nachbarn zu schauen und ggf. die Einsatzkräfte zu unterstützen. Es ist wichtig, auch Selbstschutz zu betreiben und Vorsorge zu treffen. Das entlastet die Kameradinnen und Kameraden und gibt Freiraum, wichtige kritische Punkte abzuarbeiten. Die Hochwassersituation, wie wir sie am vergangenen Wochenende erlebt hatten, war sicherlich nicht wünschenswert. Aber in dieser Lage hat sich gezeigt, dass planmäßiges Handeln, die leistbare Vorsorge, der private Selbstschutz sowie das gesellschaftliche Miteinander die besten Bedingungen dafür sind, dass Krisensituationen bestmöglich gemeistert werden können.
Mit dem örtlichen Blick dürfen wir also mit Stolz auf unsere Freiwillige Feuerwehr schauen. Den Kameradinnen und Kameraden gilt unser größter Dank und den Verantwortlichen sowie Entscheidungsträgern in der Wehr unser größter Respekt. Auf regionaler Ebene lässt sich der Zusammenhalt in der Blaulichtfamilie feststellen. Es ist gut zu wissen, dass man nicht „alleine“ ist. Die Wehren haben sich auf Landkreisebene – und darüber hinaus – gegenseitig unterstützt. Diese Zusammenarbeit kann man nicht hoch genug einschätzen. Umso betroffener macht uns die Nachricht, dass ein Feuerwehrkamerad seinen Einsatz im bayerischen Pfaffenhofen mit dem Leben bezahlen musste. In Gedanken sind wir bei seinen Angehörigen und seinen Kameraden. Auch die verstorbenen Flutopfer auf ziviler Seite sind dabei in unseren Herzen.
Nun gilt es, die Schäden zu erheben und zu beseitigen. Die Gemeinde unterstützt dabei natürlich im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Verwaltung, Bauhof und Feuerwehr werden das Hochwasser des vergangenen Wochenendes analysieren und erkannte Schwachpunkte und Abläufe im Zuge einer Fortschreibung des Hochwasseralarm- und Einsatzplans optimieren.
Wir sind uns dabei sicher, dass sich zukünftige Starkregenereignisse und Hochwasserlagen nicht vermeiden lassen, sind aber mit den Erfahrungen aus dem letzten Wochenende guter Zuversicht, auch kommende Ereignisse bestmöglich bewältigen zu können.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die mitgeholfen hatten!
Ihr
Bürgermeister Bernd Schaefer