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Die Todtsburger Höhle
Vom Waldparkplatz an der Eselsteige in Richtung Eselhöfe geht ein kleiner unscheinbarer Pfad zur Todtburger Höhle. Im Jahre 1895 wurde die Höhle für den Publikumsverkehr erschlossen. Durch Sprengungen wurden enge Schlurfe erweitert, Bretter über die Wasserstellen gelegt und gangbare Wege geschaffen. Innerhalb kurzer Zeit war dann die Höhle ihres Tropfsteinschmuckes beraubt.
Der Eingang führt unter einem mit einer Firstspalte gezeichneten Felsen leicht abwärts in die Vorhöhle, eine geräumige Halle von etwa 120 m² Bodenfläche, wobei die Höhe kaum zwei Meter überschreitet. Darauf verengt sich der Gang auf eine Breite von sechs Meter, wobei nach Westen hin in geringer Höhe Sinterbelag von bedeutender Mächtigkeit und dunkler Farbtönung kreis- und stufenförmig aufbaut. Teilweise ist der Bodensinter eingebrochen und lässt den Blick auf dessen Mächtigkeit zu. Die Wände sind ebenfalls mit Sinter, teilweise auch mit Montmilch, überzogen. Nach Osten zieht ein 3,5 Meter hoher Spalt an einer Tropfsteinsäule vorbei. Nach zwölf Meter verengt er sich.
Die nun folgende Halle steht der Vorhöhle an Größe kaum nach, doch ist die durch den hochgewachsenen Bodensinter so niedrig, dass sie nur kriechend begangene werden kann. Der fortführende Hautgang wird lehmig, und in nassen Jahreszeiten steht hier schon Wasser. Aus alten Plänen ist zu ersehen, dass hier das sog. „Nymphenbad“ beginnt. Der anschließende dritte Raum in dieser Höhle enthält selbst in trockenen Jahreszeiten Wasser. Hier ist die schönste Stelle der Höhle.
Eine Reihe von großen Sinterbecken, manchmal randvoll mit glasklarem Wasser gefüllt, müssen überklettert werden. Die Schalen der Sinterbecken erreichen an manchen Stellen eine Höhe von fast einem Meter. Leider sind viele von ihnen zerbrochen, abgetreten oder mutwillig zerschlagen. Reizvolle Tropfsteinsäulen schmücken den Raum. Besonders interessant sind die Farbtönungen der Tropfsteinhöhle, die vom Milchweiß bis Schwarzblau reichen.
Hinter dieser Halle hört das Wasser auf und der Boden ist zu allen Jahreszeiten trocken. Noch einmal verengt sich die Höhle, dann steigt sie, wieder breiter werdend, leicht an bis zu ihrem vorläufigen Ende. Der letzte Teil wird am Boden wieder von kleinen Sinterbecken geschmückt. Die aber ausnahmslos abgetreten sind. 110 Meter vom Eingang entfernt schließt eine mächtige Tropfsteinkaskade die Höhle ab.
Im Jahr 1961 konnte fünf Meter vor diesem Ende nach rechts unter den Fels ein Schluf freigelegt werden, der in einen weiteren Höhlenteil führt. Er zieht sich parallel zur alten Höhle noch ca. zwanzig Meter weiter und verliert sich dann in Spalten. Der unberührte Tropfsteinreichtum in diesem neuentdeckten Teil der Höhle lässt ahnen, wie einzigartig früher die ganze Höhle gewesen sein musste, bevor sie verwüstet wurde.
Das Alter der Höhle wird auf ca. 8.300 Jahre geschätzt.